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Klimagespräche am 19. & 24. Juli 2023



2022 haben wir in der Region Freiburg den erste interkommunalen Klimabürger:innenrat Deutschlands (KBR) durchgeführt. Hervorgegangen ist daraus ein Gutachten mit 48 Empfehlungen, das Bund, Land, Kommune, aber auch jede:n Einzelne:n betrifft.


Das Ziel der Klimagespräche war es, ausgehend von den ambitionierten Empfehlungen des KBR, gemeinsam weiterzudenken, wie die Region zu 100 % Erneuerbaren Energien gelangen kann. Was kann jede:r beitragen, damit der Wandel gelingt? Die Veranstaltungen sind eingebettet in die Weiterführung des KBR.


Um möglichst viele Menschen zu erreichen, haben wir für die Gespräche auch wieder neue, zufällig ausgeloste Bürger:innen zu den Abenden eingeladen.


Wann fanden die Klimagespräche statt?


Mittwoch, 19. Juli, 19:30 Uhr im Winterer-Foyer des Theater Freiburg (Einlass: 19:00)

Montag, 24. Juli, 18:30 Uhr im Winterer-Foyer des Theater Freiburg (Einlass: 18:00)


Um was ging es an den Abenden genau, wie sieht das Programm aus?


Am 19. Juli legten wir einen Fokus auf "Wind & Energiesparen", am 24. Juli auf "Solar".


Wir boten an den Abenden ein vielfältiges Programm, bei dem die Teilnehmenden genau die Informationen auswählen konnten, die für sie interessant sind und jederzeit zwischen den Tischen wechseln konnten, um mit den Akteuren und anderen Gästen ins Gespräch zu kommen. u.a. zu Fragen wie:


Ihr möchtet euch informieren, wie die Stadt Sanierungsprojekte fördert oder wie ihr bei euch zuhause eine Wärmepumpe einbauen könnt? Ihr wollt selbst einmal Strom messen und erfahren, wie ihr effektiv zuhause Geld spart? Ihr wollt in Windkraft in der Region investieren oder euch ein Solarmodul auf dem Dach installieren und wisst nicht wie? Ihr wollt euren Energieversorger wechseln, euch einer Genossenschaft anschließen oder euch in einer Initiative aktiv für Klimaschutz einsetzen?


Zu all diesen Fragen und noch vielen mehr konnten unsere Akteure den Gästen weiterhelfen. Auch eigene Ideen konnten am Abend gemeinsam weiterentwickelt werden.


Wer war an den Abenden dabei?


Balkon Solar e.V., Bürgerwerke, Büro Ö quadrat, BUND, Energieagentur Regio Freiburg, EWS Schönau, fesa e.V., Förderprogramm "Klimafreundlich wohnen", free GmbH, Fridays for future, Initiative Transformationsräume, Klimaentscheid, Letze Generation, Ökostromgruppe, Sellner Energieberatung Staufen, Solare Zukunft e.V., Solargeno, Solisar Solar, Solar Projekte Freiburg, Stadtwandler, Umweltschutzamt, WirKönnenEsBesser und mehr.


Die Veranstaltung war für alle natürlich absolut kostenlos und frei zugänglich. Vorwissen war nicht erforderlich.


Stimmen der Teilnehmenden


Es war uns ein großes Anliegen, einen Einblick zu bieten, welche Gedanken die teilnehmenden Bürger:innen haben, vor allem aber auch, was sie als nächstes tun möchten, um aktiv an der Klimawende mitzuwirken. 6 Interviews erschienen am 29. Juli in der Badischen Zeitung, die vollständigen 9 Statements finden Sie hier.


Jan-Savin Schieber: Rettungssanitäter


„Ich habe heute Abend viele neue Perspektiven für mein zukünftiges Engagement gewonnen. Gut finde ich das Format, Bürgerinnen und Bürger auszulosen! Schön, dass es so viele sind, die sich für Klimaschutz interessieren und dass etwas passiert. Das hat mir der Abend heute gezeigt. Er hat neuen Schwung in die Debatte rund um Klimaschutz, Energiesparen und Windenergie gebracht. Klasse! Mir wird klar: Ich will am Protesttraining der Letzten Generation teilnehmen und mich künftig privat noch mehr bei Fridays for Future engagieren. Und vielleicht kann ich meine Großeltern überzeugen, mehr zu tun, um das Klima durch energetische Sanierung zu schützen. Ich werde es auf jeden Fall versuchen.“




Volker Hurm: Diplom-Physiker, Rentner


"Ich habe große Sympathie für den Verein AllWeDo und sein engagiertes Bemühen, Bürger einzubinden und überzeugend für den Klimaschutz zu werben. Ich selbst bin Mitglied in zwei Klimaschutz-Gruppen. Wir werden die Kommunalpolitiker im Hexental verstärkt an die Empfehlungen des Bürger:innenrates insbesondere im Hinblick auf die Windkraft erinnern. Die Empfehlungen müssen für die Umsetzung auch durch die Bürger und Bürgerinnen selbst weiterentwickelt werden. Ich lehne ein Übermaß an Vorschriften und Verboten ab und setze lieber auf demokratische Überzeugungsarbeit, Engagement und Vertrauen."




Gabriele Winger: Diplompädagogin


„Der Generationenmix auf den Freiburger Klimagesprächen hat mich sehr beeindruckt. Es braucht junge Leute, die sagen, wie sie ihre Zukunft gestalten wollen. Ich als Teil der Babyboomer-Generation halte es nur schwer aus, in welchem Zustand wir die Umwelt an die nachfolgenden Generationen übergeben. Hier habe ich viele junge Menschen kennengelernt, die mir vieles erklärt und die Augen geöffnet haben. Ich will mich nun schlau machen, wo sich junge Leute engagieren, und sie unterstützen, damit sie mit ihren Anliegen rund um Klimaschutz mehr Gehör finden.“






Pedro Pássaro: Klimaberater


„Meine Erkenntnis heute: Es passiert viel mehr auf lokaler Ebene als ich dachte. Ich habe mich sehr gefreut über dieses Beteiligungs-Format, es gibt mir Hoffnung! Ich werde meiner Familie und meinem Freundeskreis von den Freiburger Klimagesprächen erzählen. Klar wurde mir, dass ich mich mehr engagieren möchte. Es gibt so viele Vereine und Initiativen in Freiburg, das ist wirklich klasse. In den kommenden Tagen möchte ich mich über all die Akteure, die ich heute kennengelernt habe, informieren und irgendwo dann aktiv mitmachen.“








Petra Gaus: Schulsozialarbeiterin und freischaffend in der kulturellen und politischen Bildung


"Ich bin total begeistert, dass so viele engagierte Menschen heute Abend vertreten waren. Mir war gar nicht bewusst, wie viele Initiativen sich in Freiburg für den Klimaschutz ehrenamtlich engagieren. Ich sehe mich als geloste Bürgerin auch als Multiplikatorin in der Verantwortung, von den Klimagesprächen in meinem Umfeld zu berichten und Menschen zu ermutigen, mehr zu tun, um das Klima zu schützen. Ich möchte auch die Schülerinnen und Schüler, mit denen ich zu tun habe, verstärkt ansprechen, was wir alles im Kleinen tun können."




Hans-Peter Hagmann: Dozent, Rentner


"Es hat mich verblüfft, dass Freiburg in zwölf Jahren eine Verzehnfachung des Windstromes anstrebt. Dies halte ich für völlig unrealistisch. Aber völlig unabhängig davon bin als Insider der Auffassung, dass regenerative Energien wie Wind und Sonne aufgrund ihrer Volatilität keine Perspektive bieten für das Erreichen der Klimaneutralität. Daher sollte die Förderung von Forschung zu neuen Energieformen in Freiburg absolute Priorität haben. Was ich von diesem Abend als Positivum mitnehme: ich konnte hier überzeugt werden, dass sich Windkrafträder auch im Süden Deutschlands lohnen können."





Lea Hauck: Studentin


"Mir wurde klar, wieviel körperliche Leistung ich für eine Kilowattstunde Strom einsetzen muss. Ich habe ganz schön geschwitzt, als ich für diese Energieerzeugung heute Abend auf dem E-Rad gestrampelt habe. Solarenergie ist eine so effiziente Ressource, ich habe heute viel neues Wissen, wie die Stadt Freiburg hier mehr investieren möchte, bekommen. Ich wusste zum Beispiel nichts von den Förderangeboten, die Haushalte darin unterstützen, klimafreundlicher zu werden, etwa durch neue Dämmung oder Installation von PV-Anlagen. Ich bin froh, dass die Stadt eine finanzielle Unterstützung bietet."






Niombo Lomba: Leitende Mitarbeiterin im Staatsministerium


"Was ich super finde: Solaranlagen lassen sich heute viel einfacher aufbauen und gemeinsam bewirtschaften als noch vor kurzem. Es ist alles nicht mehr so kompliziert wie früher, die rechtlichen Gegebenheiten wurden vereinfacht. Das will ich unbedingt weitererzählen. Und auch, dass es einige Ansprechpersonen gibt, die dazu gut beraten. Meiner Mutter werde ich in den kommenden Tagen ans Herz legen, sich eine Camping Solaranlage zu kaufen."









Stefan Falk: KFZ-Meister und technischer Lehrer


"Prima, dass die Ideen und Empfehlungen des Klima-Bürger:innenrates Wirkung zeigen und fortgeführt werden durch solche Abende wie heute. Die guten Ergebnisse sieht man jetzt in der Umsetzung. Das war für mich heute die wichtigste Erkenntnis. Und ich finde es super, dass es noch weitere Klimagespräche in den einzelnen Gemeinden außerhalb von Freiburg geben wird. Ich persönlich werde nochmals in Elzach das Gespräch mit dem Bürgermeister suchen und erneut anregen, dass eine bestimmte Siedlung dort mit PV-Anlagen auf den Dächern ausgestattet wird."





Fotos 1-6: Julie Janda

Fotos 7-9: Werner Warmuth


Bilder Klimagespräch 19.07.2023.


Fotos: Julie Janda

Bilder Klimagespräch 24.07.


Fotos: Werner Warmuth



Dokumentation der Klimagespräche



Wer steht hinter dem Projekt / Wie finanziert es sich?


Die Klimagespräche wurden von AllWeDo e.V. in Kooperation mit dem Theater Freiburg (Großprojekt ZEHN NACH ZWÖLF) und dem Umweltschutzamt Freiburg veranstaltet. AllWeDo wurd für bei diesem Projekt von der Deutschen Postcode Lotterie gefördert. Das Projekt wurde darüber hinaus vom Umweltschutzamt Freiburg gefördert.


Die konzeptionelle Leitung und Hauptmoderation wurde von Marina Leibfried (Leibfried Prozessgestaltung) übernommen.

















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